Präsidentin Kristina
Dyckerhoff
„Ich gebe zu: es sind Tränen geflossen“
„Den 16. März 2020 werden wir alle nicht so schnell
vergessen, wahrscheinlich nie. Wir – meine neun Vorstandskollegen beim Wiesbadener Reit- und Fahr-Club und ich. An diesem Tag haben wir einstimmig beschlossen, das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden
2020 abzusagen. Am Wochenende zuvor waren die Ansteckungszahlen mit Corona in die Höhe geschnellt, das hat den letzten Ausschlag für unsere Entscheidung gegeben. Ich gebe gerne zu, dass in unserer
'Schaltzentrale', im Turnierbüro, einige Tränen geflossen sind.
Im Vorfeld hatte ich mit einigen anderen Veranstaltern
gesprochen, mit verschiedenen Personen aus der Sportszene und auch mit dem Ordnungsdezernenten der Stadt Wiesbaden – jeder hat gesagt, es sei zu früh, um abzusagen. Aber ich hatte etliche Verträge
zum Unterschreiben auf dem Tisch liegen, von Zulieferern, Tribünen- und Zeltaufbauern und Caterern beispielsweise. Wir mussten entscheiden und im Nachhinein kann ich mit bestem Gewissen sagen: Es war
die absolut richtige Entscheidung, so schwer sie auch gefallen ist.
Normalerweise ist ab März im Turnierbüro täglicher
Trubel, aber nach dem 16. März in diesem Jahr war alles anders. Im Regelfall bin ich täglich im Büro, aber in diesem Jahr habe ich bis Mitte Juni, das, was erledigt werden musste, von Zuhause aus
gemacht.
Im Turnierbüro wollen immer, gerade in der Zeit vor
Pfingsten, vier Aufgaben auf einmal erledigt werden und das Team mit Monika Lotz, Bettina Renneissen, Friedericke Stritter und mir ist ein eingespieltes Team. Jeder, weiß genau, wann er was zu tun
hat. Das alles hat mir maßlos gefehlt.
Natürlich kam auch der Gedanke auf, das PfingstTurnier
zu verschieben, aber den haben wir alle schnell wieder beiseite gelegt. Wir mussten das PfingstTurnier schon einmal verschieben, das war 2001 wegen der Maul- und Klauenseuche. Damals haben wir das
Turnier in den September verlegt. Das war sicher ein schönes Turnier, aber es war eben kein PfingstTurnier. Das kam für uns alle nicht mehr in Frage.
An den Pfingsttagen selbst war jedes Vorstandsmitglied
mal im Schlosspark, ist dort spazieren gegangen und hat sich seine Gedanken gemacht. Normalerweise hätten wir uns alle dort getroffen und zusammen ein 'rosa Wasser' getrunken, aber auch das war ja in
diesen Tagen nicht möglich. Uli Schneider, der in jedem Jahr die PferdeNacht mit viel Herzblut organisiert, hat sich am Freitagabend vorgestellt, wie gefüllt die Tribünen im Schlosspark wären und wie
sehr die Zuschauer das Schauprogramm genießen würden. Sponsoren haben Nachrichten geschickt und bedauert: 'Jetzt würde eigentlich gerade unsere Prüfung laufen.' Und ich bin etliche Male beim
Einkaufen in Biebrich angesprochen worden, wie schade es ist, dass das PfingstTurnier nicht stattfindet. Das i-Tüpfelchen war 2020 dann noch das Pfingstwetter: Ohne Regen, ohne Sturm, allerbestes
Turnierwetter. 70 Jahre lang ist das PfingstTurnier zuvor ohne Unterbrechung ausgetragen worden, aber 2020 war es einfach nicht möglich. Auch das Schlossparkturnier, das in jedem Jahr drei Wochen
nach dem PfingstTurnier im Schlosspark ausgetragen wird, mussten wir in diesem Jahr absagen. Ebenso wie den Sternritt am zweiten Sonntag im Oktober. Es ist keine Frage: An das Jahr 2020 werden wir
alle noch mit einem dicken Kloß im Hals denken.
Jetzt wollen wir aber nach vorne gucken. Im nächsten
Jahr planen wir ein Turnier. Natürlich können wir heute noch nicht genau sagen, wie das aussehen und ablaufen wird. Aber wir freuen uns schon darauf und sind guter Dinge!
Drücken Sie mit uns die Daumen, dass wir im kommenden
Jahr gemeinsam und voller Freude den 84. Geburtstag des PfingstTurniers Wiesbaden feiern können.“
Dr. Hanns-Dietrich
Rahn Vizepräsident WRFC
„Ich kenne und liebe unser
Wiesbadener PfingstTurnier seit nunmehr 63 Jahren, ob als Zuschauer, diensthabender Arzt und/oder Vizepräsident. Das Treffen mit den aktiven Reitern und den vielen Zuschauern ist für meine
Familie und mich Teil unseres Lebens. Pfingsten erstmals ohne Turnier – das tat richtig weh.“
Ulrich
Schneider
„Nach der grandiosen 25.
Pferdenacht 2019 kam der Schock und eine große Traurigkeit durch die notwendige Absage des PfingstTurniers 2020. Noch schlimmer wurde es, als ich hunderten Mitwirkenden für die 26. Pferdenacht
absagen musste und deren große Enttäuschung hörte und spürte. Pfingsten ohne Turnier war für mich nach so vielen Jahrzehnten unfassbar, aber leider wahr. Doch der Enttäuschung wich bald der Blick
nach vorne auf 2021. The show must go on, es lebe das PfingstTurnier.“
Maike
Ruske
„Die Entscheidung, das
Pfingstturnier 2020 abzusagen, war keine leichte Entscheidung. In aller Konsequenz war es aber die richtige Entscheidung. Ich hoffe auf ein Turnier 2021.“
Sabine
Godawa
„Natürlich war ich sehr traurig über
unsere wohlüberlegte Entscheidung. Das Pfingstturnier nimmt in unserer Familie viel Raum und Zeit ein, es vergeht selten eine Woche, an dem das Turnier nicht irgendwann Thema ist. Es war und ist
schon eine sehr merkwürdige Zeit, aber die Gesundheit unserer Besucher, Teilnehmer und Mitarbeiter stand und steht für mich an erster Stelle.“
Isabelle
Kettner
„Da wir als Vorstand sehr früh den Mut hatten unser
Turnier abzusagen, was im Nachhinein auch richtig war, wurde mir erst an Pfingsten bewusst was mir gefehlt hat, nämlich die tollen Pferde vor der einmaligen Kulisse."
Albert
Schäfer
„Ich freue mich jedes Jahr auf das
Pfingstturnier als gesamte Veranstaltung, aber ganz besonders auf die Vielseitigkeit. Pfingsten ohne Turnier und ohne den wunderbaren Geländetag im Schlosspark – mir hat richtig etwas gefehlt. Umso
größer ist die Vorfreude auf das nächste Mal, wenn Vielseitigkeit-Champions und Nachwuchsreiter durch den Schlosspark galoppieren."
Joachim
Weiß
„Mit Blick auf das
Infektionsgeschehen war mir schon früh im Jahr klar, dass es 2020 in Deutschland keine Großveran-staltungen geben wird. Die Absage des Pfingstturniers war für mich persönlich sehr traurig, da dieses
schon seit Kindertagen ein fixer Termin in meinem Jahresablauf ist. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr wieder möglich sein wird, ein Turnier in der wundervollen Kulisse des Biebricher Schlossparks zu
veranstalten.“
Jochen Kettner
„Von
Kindesbeinen an verbrachte ich Pfingsten im Schlosspark. Ich war unendlich traurig, das in diesem Jahr missen zu müssen. Mir fehlten die Pferde und Reiter vor der wunderschönen Kulisse des Biebricher
Schlosses. Dennoch hielt ich die Entscheidung, das Turnier abzusagen, die wir gemeinsam getroffen haben, für richtig, und hoffe, dass wir im nächsten Jahr ein Pfingstturnier in gewohnter
Form haben werden.“
Gerhard
Obermayr
„Die Absage des Pfingstturniers viel mir sehr
schwer.
Als ich dann das Pfingstwochenende zuhause bei
schönsten Wetter verbrachte, wurde mir klar, dass ein kleiner Virus Großes bewirken kann. Nun ja, blicken wir nach vorne. Nun freuen wir uns umso mehr auf 2021, hoffentlich wieder
gutes Wetter und beste Stimmung!“